Manuela Kohli-Wild, Fachverantwortliche Gemeinwesenarbeit (GWA) und Fachverantwortliche Begleitung bestehender Angebote seit Januar 2020

Portrait von Manuela Kohli-Wild

Zur Person:

Alter: 58 Jahre

Privat: zufrieden geschieden, wohnhaft in Schindellegi (im «Winterwonderland»), Mutter von zwei erwachsenen Söhnen (Cedric, Jg. 90 und Adrian, Jg. 96)

Freizeit: Vor Corona war eindeutig Reisen mein grösstes Hobby. Start dieser Leidenschaft war nach der Trennung das Pilgern auf dem Schweizer Jakobsweg – ein einschneidendes Erlebnis. Danach folgten Städtereisen, diverse Kreuz- und Flussfahrten sowie Busrundreisen u.a. in Europa, Indien, China, Kanada, Amerika – Hauptsache unterwegs. Nun nehme ich es etwas «ruhiger», mache Passfahrten mit meinem Cabrio, nehme an geselligen DOG-Runden (inkl. Turniere) teil und mache bei Krimidinner mit. Vor einem Jahr habe ich die Golf-Platzreife geschafft und übe nun mehr oder weniger fleissig in Waldkirch und spiele seit diesem Frühjahr Pétanque direkt beim Hafen in Lachen.

In welcher Funktion arbeitest Du und wo?
Mein Arbeitsort ist im DC Zimmerberg, in Horgen am schönen Zürichsee. Meine Aufgabengebiete sind vielfältig. So bin ich in der GWA verantwortlich für das Coaching und Controlling, organisiere und leite den regelmässigen Austausch unter den Mitarbeitenden sowie jenen zwischen den Besuchsdienst-Koordinatorinnen und -Koordinatoren. Zudem bin für die Sicherstellung der administrativen Abläufe, Weiterentwicklung und Aktualisierung von Vorlagen, Konzepten, Dokumenten etc. für die verschiedenen Tätigkeitsbereiche zuständig. Ich wirke in fach- und dienstleistungsbezogenen Arbeitsgruppen mit und sitze in Fachgremien ein. Im Zimmerberg bin ich Ansprechperson für die Computerias, den Besuchsdienst, die Nachbarschaftshilfe sowie für die Ortsvertretungsleitenden und deren Mitglieder. Regelmässig nehme ich an Fachstellentreffen teil und habe mir ein wichtiges Netzwerk aufbauen können. Dank diesem werde ich als GWA-Fachperson bei Institutionen, Gemeinden, Organisationen und Altersbeauftragen für Gemeinwesenarbeit beigezogen. Seit Juni 2020 bin ich zuständig für die Beratung von Gemeinden und Institutionen (BGI) und konnte bereits für zwei Gemeinden ihr Altersleitbild erstellen. Für die Prävention u. Gesundheitsförderung Kanton Zürich begleite ich im Rahmen von «Lokal vernetzt älter werden» eine Gemeinde.

Wie bist Du zu Pro Senectute Kanton Zürich gekommen?
Lange Jahre war ich Sozialdiakonin im Kanton und der Stadt Zürich. Nach dem Zusammenschluss der reformierten Kirche stimmte für mich dieses Arbeitsumfeld nicht mehr und ich hielt die «Augen offen» für eine neue Herausforderung. Im GWA Netzwerk war die Stelle in Horgen ausgeschrieben, ich habe die Chance gepackt und mich erfolgreich beworben.

Was macht Dir besonders Freude an Deinem Beruf?
Es macht mir vieles Freude, ganz besonders hervorheben möchte ich die vielen Kontakte. Engagierte Menschen in der Freiwilligenarbeit begleiten, beraten und unterstützten zu dürfen und im Gegenzug so viel Wertschätzung von ihnen zu erhalten, ist mein Lebenselixier. Mit unterschiedlichen Personengruppen (meist ältere Menschen) in Projekt- und Kerngruppen oder in Mitwirkungsanlässen zusammenzuarbeiten, den engagierten Austausch über verschiedene Lebensbereiche mit ihnen zusammen zu begleiten und als Resultat z.B. ein Altersleitbild für die Gemeinde zu erarbeiten, ist bereichernd.

Hast Du schon Mal etwas besonders Lustiges erlebt? 
Ja – gleich in meiner ersten Arbeitswoche bei PSZH:  Anfang 2020, noch vor Corona, fand das Tanz Café im Hotel du Lac in Wädenswil statt, ein beliebtes Angebot der OV Richterswil und Wädenswil. Aus irgendeinem Grund gab ich preis, dass an dem Tag mein Geburtstag war. Und – was macht der Alleinunterhalter: er spielt «Happy Birthday» für mich, die Gäste klatschen und ein Ortsvertretungsmitglied fordert mich zum Tanz auf!

Welchen Teil deiner Aufgabe machst Du weniger gerne?
Oh – da gibt es weniges, was ich nicht so gerne mache. Ich halte mich da an den Lebensspruch meines 90-jährigen Vaters: «äs isch nüd so schlächt, als nöd füer öppis guet isch»– und das gilt besonders bei herausfordernden Aufgaben.

Was möchtest Du unseren Freiwilligen noch mit auf den Weg geben?

  • Freiwilliges Engagement macht glücklich: Im Gegensatz zu einigen anderen Aktivitäten bekommt man in der Freiwilligenarbeit direkt etwas zurück. Freiwilliges Engagement erfüllt das menschliche Bedürfnis nach Anerkennung.
  • Freiwilliges Engagement stärkt Gefühle des Zusammenhalts und der Verbundenheit: Durch Freiwilligenarbeit werden neue Kontakte geknüpft, man setzt sich gemeinsam für ein Ziel ein und ist füreinander da. Das wirkt der Einsamkeit entgegen und stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
  • Freiwilliges Engagement fördert Inklusion: Freiwilligenarbeit ist generationenverbindend. Sie fördert den Austausch, sorgt für Dialoge und gegenseitiges Verständnis. Durch Freiwilligenarbeit werden Orte geschaffen, die Alltagsbarrieren abschwächen.
  • Freiwilliges Engagement als Fundament funktionierender Gesellschaften: Im Sozial- und Gesundheitsbereich wären viele Angebote ohne die Hilfe von Freiwilligen nicht in so hoher Qualität möglich, wie dies aktuell der Fall ist. Je mehr Menschen sich freiwillig engagieren, umso mehr erhalten diejenigen Mitglieder unserer Gesellschaft Unterstützung, die dieser am notwendigsten bedürfen.

Unseren Freiwilligen gilt mein aufrichtiges DANKESCHÖN – ohne sie wäre unsere Arbeit so nicht möglich!