Senioren und Internet – der digitale Graben verschiebt sich
Wie nutzen ältere Menschen das Internet? Seit 2010 gibt die Studie «Digitale Senioren» im Auftrag von Pro Senectute Antworten auf die Frage, wie in der Schweiz wohnhafte Personen ab 65 Jahren mit Informations- und Kommunikationstechnologien umgehen. Die drei Studien über die letzten 10 Jahre bilden die Veränderung des digitalen Verhaltens der Seniorinnen und Senioren in einzigartiger Weise ab und zeigen spannende Trends auf.
Der Trend setzt sich fort: Seniorinnen und Senioren entdecken zunehmend die Möglichkeiten digitaler Hilfsmittel und finden Gefallen an der virtuellen Welt. Die Neugier auf neue digitale Angebote und Apps wächst.
Digitale Angebote sind bei der Generation 65+ hoch im Kurs: 74 Prozent der Seniorinnen und Senioren sind heute online unterwegs. Jungsenioren können im Umgang mit digitalen Kommunikationstechnologien sogar mit der jüngeren Bevölkerung mithalten. Das ändert sich erst im hohen Alter. Der digitale Graben verschiebt sich und liegt neu bei 80 Jahren. Das geht aus der Studie «Digitale Senioren 2020» von Pro Senectute Schweiz hervor.
Der Anteil der «Online-Senioren» hat sich seit 2010 fast verdoppelt, zwei Drittel besitzen Tablets oder Smartphones. Die mobile Nutzung des Internets ist seit 2015 um mehr als das Doppelte gestiegen. Ältere Menschen, die offline unterwegs sind, sind heute in der Minderheit und vorwiegend über 80 Jahre alt. Die Generation 65+ zeigt klar Gefallen an der digitalen Welt.
Neu wurde erstmals auch die Nutzung von digitalen Dienstleistungen und eHealth-Anwendungen erforscht.
Was auffällt: Onliner fühlen sich dank des Internets selbstständiger und unabhängiger als Offliner und schätzen die Vorteile von digitalen Dienstleistungen. Die Offliner zeigen ein wachsendes Interesse an diesen Angeboten – schrecken aber vor den technischen Hindernissen zurück. Sie wünschen sich mehr Unterstützung beim Erlernen und Bedienen der Anwendungen.
Weitere Erkenntnisse der Studie «Digitale Senioren»:
- Heute sind 95% der 65-69 Jährigen «online». Für Jung-Senioren gehört die Internetnutzung mittlerweile zum Alltag dazu.
- Mittlerweile nutzen 69 Prozent der befragten Seniorinnen und Senioren ein Smartphone, 81 Prozent davon täglich.
- Die Neugier auf neue digitale Angebote und Apps wächst: Haben sich die Senioren vor fünf Jahren noch vorwiegend für E-Mails und Online-Fahrpläne interessiert, werden heute Instant-Messenger-Apps, Gesundheits-Apps und Fitnessarmbänder immer beliebter.
- Kontaktloses Bezahlen und Self-Service-Möglichkeiten erweitern stetig die Shopping-Erfahrung, die immer noch vorwiegend im Geschäft vor Ort passiert.
Die komplette Studie «Digitale Senioren 2020» können Sie hier kostenlos herunterladen.