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Interview mit Michaela Weber

Gruppenleiterin und Fachverantwortliche Treuhanddienst

Zur Person
Ich bin 52 Jahre alt, komme ursprünglich aus Österreich und habe als Erstausbildung eine Hotelfachlehre absolviert. Nach den üblichen Stellenwechseln in diesem Metier habe ich längere Zeit die Hotellerie in einem grossen Pflegeheim geleitet. Nach dem Masterstudium im Facility-Management habe ich mich vor 10 Jahren dann noch zum Studium der Sozialen Arbeit entschieden, unter anderem mit der Vertiefungsrichtung Alter.

In welcher Funktion arbeitest du und wo?
Ich arbeite im Dienstleistungscenter Zürich als Gruppenleiterin im Treuhanddienst und übe noch die Zusatzfunktion der Fachverantwortung Treuhanddienst aus. Das kann man sich als eine Art Qualitätssicherungs- und Koordinationsstelle für die Dienstleistung Treuhanddienst im ganzen Kanton vorstellen.

Bringst du selbst auch Erfahrungen im Freiwilligenbereich mit?
Rückblickend habe ich informelle Freiwilligenarbeit wahrscheinlich schon als Teenager geleistet. Meine kleine Schwester war sehr kommunikativ, aber rechnen lag ihr nicht so. Also habe ich ihr Nachhilfe gegeben. Dann hat sie plötzlich ihre Schul-Gspänli mitgebracht, die wollten das auch können. Das ging dann doch fast zwei Jahre. Später folgten dann sieben Jahre intensive Vereinsarbeit, heute bin ich noch Passivmitglied und mache zwischendurch was so anfällt.

Wie bist du zu Pro Senectute Kanton Zürich gekommen?
Mich interessiert das Thema Alter sehr. Ich finde diese Lebenslage spannend, vor allem der Aspekt, was ältere Menschen alles bewältigen müssen und welche Strategien sie entwickelt, um das Leben zu meistern. Es gibt welche, die das Leben im Alter erfolgreich handhaben, aber eben auch andere, die Mühe haben, und dort bringe ich mich sehr gerne ein. Das in der Hoffnung, dass auch ich später adäquate Unterstützung erhalte, wenn ich sie mal brauchen sollte. Vor Pro Senectute Kanton Zürich war ich als Fallmanagerin in einer Übergangspflegeabteilung und in einem Demenzhaus als Sozialarbeiterin tätig. Die Verbindung Alter und Freiwilligen-Coaching hat mich dann sehr gereizt, weil ich nebst meiner fachlichen Grundlage aus dem Studium der Sozialen Arbeit auch viel Berufserfahrung einbringen kann. Wenn das eigene Spezialgebiet das Alter ist, bietet sich Pro Senectute als Arbeitgeberin natürlich an.

Was gefällt dir am meisten an der Arbeit mit Freiwilligen?
Das geballte Wissen, dass die Freiwilligen mitbringen auf sozialer wie auf fachlicher Ebene. Wir haben viele verschiedene Berufe bei uns vertreten, natürlich viele aus dem Banken-, Steuer- und kaufmännischen Bereich. Und langsam kenne ich die Kompetenzen der einzelnen Freiwilligen und lasse mich auch von ihnen auf ihrem Spezialgebiet beraten. Diese Zusammenarbeit auf Augenhöhe macht mir viel Freude.

Welchen Teil deiner Aufgabe machst Du weniger gerne?
Informationslisten abfüllen, vor allem wenn das mehrere Tage hintereinander so geht, dann bin ich dankbar, wenn ich wieder Fallarbeit mit «meinen Freiwilligen» leisten darf.

Was machst du in deiner Freizeit gerne?
Ich habe einen kleinen, aber feinen Kräuter- und Gemüsegarten, ziehe meine Pflanzen sehr gerne selbst und staune immer wieder, was da so daraus wird. Fitness und gesunde Ernährung sind mir wichtig, aber auch ein gutes Glas Wein.

Was möchtest du unseren Freiwilligen noch mit auf den Weg geben?
Da zitiere ich gerne einen Freiwilligen von mir, der über 20 Jahre dabei ist und dessen Meinung ich absolut teile: «Ein freiwilliges, unentgeltliches Engagement ist das Fundament und der Kitt in unserer Gesellschaft. Freiwilligenarbeit fördert Werte wie Rücksichtnahme, Respekt, Toleranz, Verantwortung, Hilfsbereitschaft, Loyalität und Solidarität.»