Treuhanddienst: selbstbestimmt und gut betreut
Der Treuhanddienst von Pro Senectute Kanton Zürich unterstützt ältere Menschen dabei, ihre Finanzen zu regeln. Im Einsatz sind Freiwillige wie Ulrich Hauri, die sich um finanzielle und administrative Angelegenheiten kümmern.
Text: Caroline Schneider
Es begann mit einer Entscheidung, die Überwindung kostete. Nach einem gesundheitlichen Rückschlag entschied sich Nelly Wassnig (88), Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Seit über einem Jahr nutzt sie nun den Treuhanddienst von Pro Senectute Kanton Zürich – ein Schritt, der ihr anfangs schwerfiel, da sie ihr Leben gern selbstbestimmt führt. Heute ist sie überzeugt: «Es war die richtige Entscheidung.»
Nelly Wassnig hat mit Ulrich Hauri (67) einen «guten Manager» an ihrer Seite, der mit Herz und Kompetenz dafür sorgt, dass sie ihre finanziellen Angelegenheiten geregelt weiss. Die Chemie zwischen den beiden stimmte von Anfang an. «Wenn die Sympathie nicht vorhanden ist, darf ich das Mandat ablehnen», erklärt der Freiwillige. Wichtig sei eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe, geprägt von Wertschätzung und gegenseitigem Vertrauen. Das sei ein Prozess, der etwas Zeit brauche. «Kurz: Es ist ein Miteinander», betont er. Nelly Wassnig doppelt schmunzelnd nach: «Und ich habe immer das letzte Wort.»

Die Aufgaben des Treuhanddienstes mögen auf den ersten Blick simpel erscheinen: Einnahmen und Ausgaben so zu verwalten, dass die Mandantin gut leben kann. Doch dahinter steckt viel mehr. Ulrich Hauri übernimmt alle Zahlungen, erstellt ein Budget und Jahresabschluss, reicht Abrechnungen bei Ämtern ein und optimiert Verträge. «Ich sehe mich als Troubleshooter zwischen meiner Mandantin und den Ämtern», erklärt er. Auch die anstehende Steuererklärung gehört zu seinem Aufgabenbereich.
«Ich empfehle auch Erwerbstätigen, ein solches Freiwilligenengagement anzunehmen. Man kann es sich flexibel einteilen, und es gibt einem auf zwischenmenschlicher Ebene sehr viel zurück.» Ulrich Hauri, Freiwilliger im Treuhanddienst
Normalerweise umfasst ein Treuhandmandat ein bis zwei Besuche pro Monat. Ulrich Hauri schaut jedoch wöchentlich bei seiner Mandantin vorbei. «Das hat sich so ergeben», sagt Nelly Wassnig, und beide lachen. Dem 67-Jährigen liegt viel daran, seiner Mandantin ein Stück Lebensqualität zurückzugeben. So hat er sie im Frühling zum Blumeneinkauf begleitet – ein für die Seniorin besonders wichtiger Moment, der «ihrer Seele guttut».
Für Ulrich Hauri ist dieses Engagement sehr wertvoll. «Nach meiner Pensionierung suchte ich nach Abwechslung in meinem neuen Alltag und wollte etwas Sinnvolles tun.» Die Begegnungen mit Nelly Wassnig bereichern sowohl ihn als auch sie. «Ich empfehle auch Erwerbstätigen, ein solches Freiwilligenengagement anzunehmen. Man kann es sich flexibel einteilen, und es gibt einem auf zwischenmenschlicher Ebene sehr viel zurück», sagt der 67-Jährige.
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